Dämonen
Konzept und Inszenierung: Boris Nikitin, Sebastian Nübling
Mit: Elisa Dillier, Dominic Hartmann, Elif Duygu Karci, Ann Mayer, Boris Nikitin, Sven Schelker, Julian Anatol Schneider, Lukas Stäuble
Texte: das Ensemble, Boris Nikitin
Video, Live-Kamera: Robin Elias Nidecker
Raum: Dominic Huber
Kostüme: Ursula Leuenberger
Sound: Adolfina Fuck
Videoassistenz & Live-Kamera: Jelïn Nichele
Regieassistenz: Lousia Raspe, Nora Maritz
Bühnenassisstenz: Tobias Maurer
Dramaturgie: Inga Schonlau
Eine Produktion des Theater Basel. In Kooperation mit Junges Theater Basel
Bajour: Unfassbar gut. (...) Alle fragen sich, was war das gerade, aber alle sind sich einig: ‹Dämonen› ist ein unfassbar gelungenes Zeitdokument. Wo «Jugend» draufsteht ist selten Jugend drin, aber hier wurde das Versprechen übertroffen. «Dämonen» ist kein Gefäss, es ist ein riesiger, wahnsinniger, pumpender Organismus, den man nach drei Stunden «Hoffnungslosigkeit!!» mit einem überraschenden Gefühl des Vertrauens verlässt: Eine Welt mit einer solchen Jugend ist nicht verloren. Far from it.
nachtkritik: Wohl selten hat Theater so formal überzeugend und eindringlich Menschen auf der Suche nach so etwas wie Identität nahegebracht, die letztlich sogar ihrem Blick auf die Realität misstrauen und sich dabei trotzdem den Humor bewahren.
Nachtkritik: Als die Gruppe, die man bis dahin nur von der Leinwand kennt, ins Theater einzieht, haftet ihr ein Star-Appeal an. Auch aus der Überhöhung bezieht der Abend seine Energie. Begeistert springt das Publikum zum Applaus jubelnd von den Sitzen auf.
Eine Gruppe junger Leute zieht in die Nacht. Es sind die Enkel der 68er, die bereits das Verklingen der 68er-Bewegung in sich tragen. Sie leben in einer multikulturell geprägten, aber nicht in einer gerechten Welt. Sie glauben nicht an den einen Gott. Sie haben vielleicht gar keinen religiösen Glauben mehr und auch nicht den Glauben, sie könnten die Welt, die machtvollen Konstellationen von Kapital, Nationalstaaten und globalisiertem Markt in irgendeiner Weise beeinflussen. Sie verfügen über das Vokabular zeitgenössischer Diskurse, aber was ist eine Zukunft, wenn die Vergangenheit lehrt, dass man sie nicht mehr neu erfinden kann.
An diesem Abend haben sie etwas vor. Nichts ist selbstverständlich in der Stadt, in der eigentlich alle Ecken vertraut sind. Die Wahrnehmung ist geschärft, als wäre es der letzte Abend.
Die beiden Regisseure Sebastian Nübling und Boris Nikitin arbeiten erstmals zusammen und zugleich an einer speziellen Form von Theater: einem Live-Film, der ins Schauspielhaus auf eine Grossleinwand übertragen wird. Dabei entsteht ein fieberhaftes, rauschartiges Portrait einer Generation.